Abnahme von Anbaufläche und Bauernbetrieben

30.06.2023

Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) schrieb 2021: «Die globale Nahrungsmittelproduktion kann gemäss Prognosen mittelfristig mit dem Bevölkerungswachstum mithalten. In der Schweiz ist dies hingegen nicht mehr der Fall.»[1] Gemäss Weltbank verfügt die Schweiz pro Kopf über weniger Ackerfläche als unsere Nachbarländer. Eine komplette Umstellung auf Bio würde die Nahrungsmittelproduktion um weitere 30 Prozent senken. Das Bevölkerungswachstum führt dazu, dass wir immer mehr Nahrungsmittel auf immer weniger Fläche herstellen müssen. Das verhindert, dass Bauern überhaupt auf Bio umstellen könnten. Kann das überhaupt so weitergehen? Wer das stoppen will, unterschreibt die Nachhaltigkeits-Initiative![2]

Immer weniger Nutzfläche, immer mehr Menschen

Seit 2000 ist die Schweizer Bevölkerung um 20 Prozent oder 1,5 Millionen Menschen gewachsen. Haupttreiber ist die ungebremste Zuwanderung. Im selben Zeitraum wurde die landwirtschaftliche Nutzfläche aufgrund von Verwaldung, insbesondere aber aufgrund des starken Siedlungsflächenwachstums, um 285 Quadratkilometer reduziert, was einer Abnahme von 3 Prozent entspricht. Mehr Menschen brauchen mehr Platz zum Wohnen, aber auch mehr Nahrung. Auf immer weniger Boden muss daher für immer mehr Menschen produziert werden. Die Konsequenz: Pro Kopf haben wir fast ein Fünftel (19 Prozent) weniger landwirtschaftliche Nutzfläche zur Verfügung. Wer die Versorgungssicherheit sichern und dieses masslose Wachstum stoppen will, unterschreibt die Nachhaltigkeits-Initiative![3]

[1] Agroscope/BWL: Zunehmende Herausforderungen für die Ernährungssicherheit der Schweiz, 5.8.2021, https://www.agrarforschungschweiz.ch/2021/08/zunehmende-herausforderungen-fuer-die-ernaehrungssicherheit-der-schweiz/
[2] Quelle: Weltbank (2018), abgerufen: 11.12.2022.
[3] Quelle: BFS, Landwirtschaftliche Strukturerhebung (2021).