Steigender Stromverbrauch

30.06.2023

Schweizer sparen Strom

Die nationale Energiestrategie verbietet neue Kernkraftwerke, will aber weniger fossilen Verbrauch und erneuerbare Energien fördern. Doch grossflächige Solar- und Windenergieanlagen sowie der Ausbau der bereits fast vollständig ausgenutzten Wasserkraft gehen zulasten von Naturschutz und Biodiversität. Von 2001 bis 2021 hat der Stromverbrauch pro Kopf um 10 Prozent abgenommen. Der Gesamtverbrauch ist jedoch wegen des Bevölkerungswachstums um 8 Prozent gestiegen, oder in Zahlen um 4,4 Terawattstunden. Das entspricht mehr als dem 1,4-fachen der jährlichen Produktion des rückgebauten KKW Mühleberg.

Während die Schweizer Bevölkerung also immer mehr Strom spart, steigt wegen des Bevölkerungswachstums der Strombedarf munter an. Wie lange soll das so weitergehen? Wer das nicht will, unterschreibt die Nachhaltigkeits-Initiative![1] Zudem wurden allen SVP-Bestrebungen, die Kernkraft auszubauen und die Stromsicherheit zu verbessern, entweder eine Absage erteilt, oder sie wurden auf die lange Bank geschoben.[2]

Ständig mehr Stromimporte

Seit 2001 musste in 19 von 21 Wintern Strom importiert werden, um den Bedarf decken zu können. In den 20 Wintern zuvor waren es nur gerade 8. Auch die importierte Menge an Strom hat sich vervielfacht. Das Bevölkerungswachstum aufgrund der ungebremsten Zuwanderung ist nebst anderen Faktoren wie der Elektrifizierung eine der grössten Ursachen dafür. Obwohl der Pro-Kopf-Stromverbrauch in der Schweiz in den letzten 20 Jahren um über 10 Prozent gesunken ist, stieg der Gesamtbedarf an, grösstenteils getrieben durch den Haushaltssektor. Mehr Bevölkerung heisst grundsätzlich mehr Haushalte, mehr Heizen, mehr Kochen, mehr Duschen – und damit mehr Strom. Wer also auch im Winter genug Strom zum Heizen und Duschen haben will, unterstützt die Nachhaltigkeits-Initiative![3]

Das Bundesamt für Energie hat 2019 eine Studie zum Ausbaupotenzial der Wasserkraft bis ins Jahr 2050 erstellt. Dabei wurden sämtliche Wasserkraftwerke, also Flusswasser- und Pumpspeicherkraftwerke sowie Speicherseen, berücksichtigt. Insgesamt kann die Wasserkraft um 1,43 Terawattstunden (TWh) ausgebaut werden. Das Bevölkerungswachstum durch die masslose Zuwanderung führt dazu, dass die Schweiz immer mehr Strom verbraucht; der Mehrbedarf durch das Bevölkerungswachstum beträgt jährlich etwa 0,53 TWh. Angesichts dieser Zahlen des Bundes stellt man fest, dass das gesamte, milliardenschwere Wasserkraft-Ausbaupotenzial bis 2050 durch weniger als 3 Jahre Bevölkerungswachstum aufgebraucht ist. Wie lange soll das noch so weitergehen? Wer das stoppen will, unterschreibt die Nachhaltigkeits-Initiative![4]

[1] Quellen: BFE, Elektrizitätsstatistik (2020), swissnuclear (2018).
[2] SVP-Motion 21.4363 «Stärkung der Versorgungssicherheit durch Sicherstellung des Langzeitbetriebs der bestehenden Schweizer Kernkraftwerke», Motion 22.3067 von Hansjörg Knecht «Aufhebung des Verbots, Rahmenbewilligungen für Kernkraftwerke zu erteilen», Motion 21.3901 von Erich Hess «CO2-arme Stromproduktion mit Kernenergie», Motion 22.4057 von Thomas Burgherr «Stromversorgung langfristig sichern», Motion 21.4557 von Lorenzo Quadri «Verzicht auf den Ausstieg aus der Kernenergie».
[3] Quellen: BFE, Elektrizitätsstatistiken 2000/2022.
[4] Quellen: BFE, Elektrizitätsstatistik (2021), Potenzialstudie Wasserkraft (2019).